Derzeit beschäftigen wir uns vornehmlich mit der Frage, wie Händler ihren bestehenden Online-Shop für das iPad aufbereiten können. Vielleicht aber begehen wir ja bereits an dieser Stelle einen strategischen Fehler.
Es könnte ja durchaus sein, dass Online-Händler auf dem iPad (und auf dem iPhone) künftig nur noch über einen zentralisierten iShop verkaufen dürfen:
"Mit seinen stylischen Endprodukten und dem geschlossenen Verkaufssystem iTunes hat das Unternehmen von Steve Jobs eine einzigartige Erfolgsgeschichte hingelegt, die jetzt in einem iShop münden könnte. Mit iTunes bekam Apple die Rolle eines Musik- und Videogroßhändlers. Und der Erfolg des iPhones beruht nicht in erster Linie darauf, dass man mit dem iPhone besonders gut telefonieren kann, sondern auf den Apps und dem App-Store.
Google und Amazon erreichen ihre Kunden über das Internet, ein relativ offenes Medium. Apple erreicht seine Kunden über iTunes, ein geschlossenes System. Aber Apple hat es verstanden, Endprodukte zu schaffen, die die Nutzer an seinen Shop, sein “eigenes kleines Internet” binden. Apple hat es verstanden, Produkte zu entwickeln, die man in sein Leben einbindet.
iShop ist das “one more thing”, von dem Steve Jobs bis jetzt noch nicht gesprochen hat. Denn iShop kann auf der Basis der iPod-, iPhone- und iPad-Nutzer das Shopsystem der Zukunft werden, eben weil es auch gleich die Endgeräte zur Verfügung stellt, um die Produkte zu bewerben, zu verkaufen und die Zahlungen abzuwickeln. Man hat den ganzen “one-click-Shop” als Apple-Kunde immer bei sich; bequemer geht es nicht mehr."
Im mobilen Werbemarkt ist bereits eine vergleichbare Entwicklung zu erkennen. So tritt Apple mit seinem neuen Werbenetzwerk iAds nun erstmals selbst als Vermarkter auf und setzt Konkurrenten wie Admob bzw. Google vor die Tür.
Was wäre wohl, wenn Amazon & Co. einmal ein ähnliches Schicksal blüht? Dann könnten diese Händler in Zukunft nicht mehr über eigene Apps verkaufen, sondern nur noch über einen zentralen iShop. Wo Apple dann - wie bereits im App-Geschäft - pro Sale ebenfalls 30 Prozent Provision kassieren könnte.
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